Nachhaltigkeit: Energiegewinnung aus Abwasser

Zum Heizen und Kühlen kommt im Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg ein sogenanntes ThermWin-System der Firma Huber SE zum Einsatz, das Energie aus Abwasser zurückgewinnt. Das ThermWin-System funktioniert unter anderem mittels eines speziell entwickelten Abwasserwärmetauschers in Verbindung mit einer Wärmepumpe.

Die Effizienz des Systems wird durch eine vollautomatische Selbstreinigung gesteigert, die eine dauerhaft hohe und konstante Wärmeübertragungsleistung sicherstellt. Neben der erfolgreichen Implementierung in Deutschland wird das ThermWin-Verfahren auch international eingesetzt.

Im Klinikum rechts der Isar in München wird mithilfe der Technologie das zulaufende Trinkwasser erhitzt und so der Einsatz von Elektrizität reduziert. In Kanada wird das Toronto Western Hospital in Kanada durch 16 Abwasserwärmetauscher mit Energie versorgt.

Quelle und weitere Informationen: nn.de
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Hausbau: Techniken zum Sparen

Wie nachhaltig gebaut werden kann, hat „kabeleins.de“ in einem Beitrag über nachhaltige Wohntrends festgehalten. Moderne Technologien und innovative Ansätze wie der Bau mittels Holz-Baustein-Prinzip ermöglichen es, Geld zu sparen und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Bei Holz-Baustein-Prinzip beispielsweise werden Holzbausteine im XXL-Format – ähnlich wie Lego – gestapelt. Ein Rohbau soll so innerhalb weniger Tage errichtet werden können.

Darüber hinaus könne zum nachhaltigen Bauen auch die Verwendung von Altpapier und Stroh als Dämmmaterial dienen oder Material aus zweiter Hand – etwa für ein selbstgebautes Hausboot. Durch Eigenleistung ließen sich zudem auch Kosten sparen. Möchten Bauherren besonders effizient sein, sollten sie sogenannte Nullenergiehäuser errichten. Diese verbrauchen nicht mehr Energie als sie produzieren.

Erheblichen Einfluss aufs Bauen und die Baukosten könnten aber auch die Grundstückwahl, die Bauunternehmerauswahl und die zukunftsorientierte Planung haben. So sind ländliche Grundstücke oft günstiger als solche in der Stadt und die Kosten für einen Bauunternehmen im Vergleich zur individuellen Planung teurer. Bauherren sollten laut kabeleins.de auch so planen, dass die Kinderzimmer gegebenfalls abgetrennt und vermietet werden können, wenn die Kinder aus dem Haus sind.

Quelle und weitere Informationen: kabeleins.de
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Klimaneutralität: IAO entwickelt Roadmap für nachhaltiges Bauen

Auf Baustellen soll künftig weniger Kohlenstoffdioxid (CO2) ausgestoßen werden. Entsprechende Maßnahmen für eine Dekarbonisierung der Baustelle bis 2045 veröffentlichte das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) in einer strategischen Roadmap.

Die strategische Roadmap hebt zwölf Handlungsfelder hervor, die auf dem Weg zur klimaneutralen Baustelle bis 2045 zu berücksichtigen sind. Zu diesen zählen unter anderem folgende: Politik, Wirtschaft, Bildung, Technologie, Marktdesign, Forschung und Entwicklung sowie Kommunikationstechnologien auf der Baustelle.

An der Roadmap, die Interessenten kostenlos über die Seite iao.fraunhofer.de abrufen können, waren auch der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau beteiligt.

Quelle und weitere Informationen: iao.fraunhofer.de
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Hausbau: Eigenheim mit Blick auf die Zukunft errichten

Eine vorausschauende Planung und eine flexible Nutzung von Immobilien wird in Zukunft immer wichtiger. Zum einen können Leerstände so vermieden werden. Zum anderen können so für nachhaltige Entwicklungen im Gebäudebestand gesorgt werden. Zu diesen Schlüssen kommt das Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR).

Zwar könnten sich Interessen aufgrund neu eingeführter Förderprogramme den Traum vom Eigenheim erfüllen, sofern hohe ökologische Standards eingehalten werden. Jedoch ist laut IÖR aufgrund des demografischen Wandels ab 2030 mit Leerständen im Einfamilienhausbereich zu rechnen. Daher sei beim Bauen eine vorausschauende Planung wichtig, sowohl seitens der Fördermittelgebern als auch seitens der Bauherren.

Eine nachhaltige Lösung könnte die Planung von teilbaren Einfamilienhäusern sein, um die Wohnfläche an wechselnde Bedürfnisse anzupassen und Leerstand zu vermeiden. Weitere Forschungsergebnisse und Handlungsoptionen im Hinblick auf den demografischen Wandel und den Ressourcenverbrauch im Wohn- und Baubereich können Interessenten in der kostenlose Ausgabe 144/2022 der Reihe „Texte“ des Umweltbundesamtes (umweltbundesamt.de) nachlesen.

Quelle: ioer.de/umweltbundesamt.de
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Holzbaugewerbe: Trotz verhaltener Prognosen stabiles Wachstum

Das Zimmerer- und Holzbaugewerbe in Deutschland zeigt Stabilität und Wachstum, trotz rückläufiger Baugenehmigungen. Die Anzahl der Betriebe und der Beschäftigten in der Branche hat laut Verband „Das deutsche Baugewerbe“ 2022 zugenommen. Dabei konnten vor allem größere Betriebe mit 20 und mehr Mitarbeitern bemerkenswerten Zuwachs verzeichnen. Zudem wurde ein Umsatzwachstum von 1,3 Prozent erzielt. Für 2023 wird durch einen hohen Auftragsüberhang beim Bauen im Bestand eine positive Umsatzentwicklung von 4,0 Prozent erwartet.

Die bundesweite durchschnittliche Holzbauquote betrug 2022 sowohl für Wohn- als auch für Nichtwohngebäude mehr als 21 Prozent. Die Anzahl der genehmigten Wohngebäude, die hauptsächlich aus Holz errichtet wurden, stieg in Mecklenburg-Vorpommern, im Saarland und in Thüringen signifikant an. Besondere Steigerungen der Holzbauquote bei Nichtwohngebäuden wurden in Rheinland-Pfalz, Berlin und im Saarland verzeichnet.

Zukunftsfähigkeit und Modernität kennzeichnen das Zimmererhandwerk, das durch den Einsatz von Maschinen immer effizienter und witterungsunabhängiger wird. Diese Entwicklung macht das Handwerk auch für Frauen attraktiver, was sich in einem steigenden Frauenanteil widerspiegelt. Diese und weitere Informationen zur Branchenentwicklung sind im Lagebericht Zimmerer/Holzbau 2023 verfügbar, der auf der Website von Holzbau Deutschland (holzbau-deutschland.de) abrufbar ist.

Quelle: holzbau-deutschland.de
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Digitalisierung: Bau- und Planungsprozesse sollen sich beschleunigen

Der Bundestag hat die „BauGB-Digitalisierungsnovelle“ verabschiedet. Durch diese soll das Bauleitplanverfahren beschleunigt und die Digitalisierung im Bauplanungsprozess gefördert werden. Durch ein schnelleres Bauen und Planen von Gebäuden sollen private und öffentliche Investitionen unkomplizierter realisiert werden können.

„Mit diesem Gesetz wird das schnellere Bauen und Planen von Wohnungen möglich. Jetzt können Wohnungen für Familien, für Studierende und für Menschen mit kleineren Einkommen endlich schneller errichtet werden,“ so Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Sie verwies auch auf die wichtige „Wiederaufbauklausel“. Diese erlaubt es, nach Katastrophen rasch mit dem Wiederaufbau von Häusern und lebensnotwendigen Einrichtungen zu beginnen.

Die Novelle enthält außerdem Bestimmungen, die den Bau von Wind- und Solarenergieanlagen erleichtern und die Bereitstellung von bauplanungsrechtlichen Ausnahmen und Befreiungen für soziale Einrichtungen wie Schulen und Beratungsstellen verbessern sollen.

Quelle: bmwsb.bund.de
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Energiewende: Unklarheiten im GEG sorgen laut BSB für Unsicherheit

Die Uneinigkeit der Koalitionsparteien über Änderungen im Gebäudeenergiegesetz (GEG) hat das Vertrauen vieler Bürger in die Wärmewende geschwächt. Dieser Auffassung ist Florian Becker, Geschäftsführer des Bauherren-Schutzbund (BSB). Er meint, dass bei Verbrauchern Verwirrung und Unsicherheit herrscht, die nach effizienten und nachhaltigen Lösungen für ihre Immobilien suchen. Die Regierung habe bei Bauprojekten und Modernisierungen Vertrauen verspielt und der Wunsch nach Modernisierungen nehme ab. Die Verbesserung der Kommunikation und finanzielle Anreize zur Unterstützung energieeffizienter Maßnahmen seien dringend erforderlich.

Die vorliegende Einigung im GEG lässt laut Becker viele Fragen offen und stelle eine Scheinlösung dar. Ungeklärt bleibt beispielsweise, ob eine ab 2024 neu installierte, wasserstofffähige Heizung erneut ausgetauscht werden muss, wenn sie nicht mit Wasserstoff betrieben werden kann. Diese vorläufige Lösung könne zu einer Doppelbelastung für die Verbraucher führen. Des Weiteren würden die „angemessenen Übergangsfristen zur Umstellung“ von den Parteien unterschiedlich interpretiert.

Darüber hinaus sei zu bedenken, dass das GEG zukünftig an die kommunale Wärmeplanung gekoppelt wird. Diese werde jedoch nur für Kommunen mit über 10.000 Einwohnern erstellt. Dies bedeutet, dass die Austauschpflichten ab 2024 direkt für viele Teile der ländlichen Bevölkerung gelten, wo die finanzielle Belastung beim Heizungstausch besonders hoch ist. Diese Ungewissheiten im GEG erfordern laut BSB Klärung, um Vertrauen zurückzugewinnen und eine erfolgreiche Energiewende zu ermöglichen.

Quelle und weitere Informationen: bsb-ev.de
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Klimaschutz: Bundesregierung mobilisiert 200 Millionen Euro für urbane Räume

Der Bund stellt 200 Millionen Euro zur Klimaanpassung in urbanen Gebieten bereit. Städte und Gemeinden können noch bis Freitag, 15. September, ihre Projekte zur gezielten Entwicklung und Modernisierung von Park-, Grün- und Freiflächen für das Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ einreichen.

Das Bundesprogramm zielt darauf ab, das städtische Klima zu verbessern und geht bereits in die vierte Runde. Seit 2020 sind aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) bereits 676 Millionen Euro für mehr Klimaresilienz in Städten und Gemeinden bereitgestellt worden.

Für die Umsetzung des Programm ist das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) verantwortlich. Interessierte Städte und Gemeinden finden alle Voraussetzungen unter bbsr.bund.de/klima-raeume. Über die Förderprojekte wird voraussichtlich ab Dezember im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages beraten.

Quelle und weitere Informationen: bmwsb.bund.de/bbsr.bund.de
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Wirtschaft: Hubs für mehr Nachhaltigkeit

Durch die Einführung sogenannter Circonomy®-Hubs möchte die Fraunhofer-Gesellschaft die zirkuläre Wirtschaft fördern. Diese Netzwerke, verteilt über ganz Deutschland, zielen darauf ab, systemische und technische Lösungen für die nachhaltige Produktion und den nachhaltigen Konsum zu entwickeln. Sie vereinen Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden und Gesellschaft zu einem spezifischen Schwerpunkt. Zwei solcher Hubs haben bereits ihre Arbeit aufgenommen: „Stoffkreisläufe im Bausektor“ und „Circular Carbon Technologies CCT“.

Die Hubs sollen das Defizit an Koordination und Vernetzung in der Circular Economy angehen. Durch zielgerichtete und koordinierte Zusammenarbeit in spezifischen Themenbereichen sollen sie den Übergang zur zirkulären Wirtschaft voranbringen. Jeder Hub widmet sich einem spezifischen Themenschwerpunkt und treibt in diesem Bereich das zirkuläre Wirtschaften voran.

Der Hub „Stoffkreisläufe im Bausektor“ konzentriert sich beispielsweise auf die Koordination physischer Entwicklungszentren und den Aufbau eines Umsetzungsnetzwerkes, das die Herausforderungen der Kreislaufführung von Bauprodukten angeht. Im Fokus des „Circular Carbon Technologies CCT“-Hubs steht die Kopplung von Energie- und Rohstoffprozessen.

Quelle und weitere Informationen: umsicht.fraunhofer.de
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Elementarschäden: Zahlreiche bayrischen Hauseigentümer unversichert

Ein Hochwasser verwüstete 2013 verheerend große Bereiche Bayerns, darunter auch den Stadtteil Fischerdorf in Deggendorf, wo das Wasser bis zu vier Meter hoch stieg. Zwei Wochen nach dem Unglück trafen sich mehr als 500 Opfer in der Stadthalle Deggendorf, die meisten aus Fischerdorf. Die Bewohner, immer noch erschöpft von der Katastrophe, teilten erschütternde Geschichten über überflutete Straßen, zerstörte Gebäude und verlorenen Hausrat, erinnert sich Sascha Straub, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Bayern.

Zur Zeit der Flut hatten weniger als 20 Prozent der Opfer eine Elementarschadenversicherung, was der damaligen Versicherungsabdeckung in Bayern entsprach. Seitdem hat sich die Zahl auf etwa 41 Prozent erhöht. Das bedeutet aber auch, dass 59 Prozent nicht über eine solche Versicherung haben. Diese Prozentzahl liegt laut der Verbraucherzentrale Bayern unter dem Bundesdurchschnitt, während gleichzeitig die Anzahl schwerer Unwetterereignisse steigt. Sascha Straub weist darauf hin, dass viele Versicherer nun Wohngebäudeversicherungen nur noch mit Elementarschutz für Neuverträge anbieten werden und dass Neubauten in Überschwemmungsgebieten in der Zukunft möglicherweise nicht mehr versicherbar sein könnten.

Eigentümer, die eine Elementarschadenversicherung benötigen oder spezielle Fragen zum Thema haben, können sich von den Mitarbeitern der Verbraucherzentrale beraten lassen. Sie helfen bei der Ermittlung des individuellen Versicherungsbedarfs, überprüfen bestehende Versicherungspolicen und unterstützen bei der Kündigung bestehender Policen. Weitere Informationen sind auf der Webseite der Verbraucherzentrale Bayern und im kostenlosen E-Book „Unwetter Gebäude-Check“ zu finden.verbraucherzentrale-bayern.de
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