Studie: DIW untersucht Effekt von Mietpreiskontrollen

Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) kommt zum Ergebnis, dass Mietpreiskontrollen die ökonomische Ungleichheit nur kurzfristig reduzieren können. Zugrunde liegt die Annahme, dass ärmeren Haushalten, die hohe Mieten bezahlen, reichere Haushalte gegenüberstehen, die Einnahmen aus Vermietungen haben. Begrenze der Gesetzgeber das Wachstum der Mieten, profitieren laut DIW vor allem die Einkommensschwachen, während die reichsten Haushalte weniger Einnahmen aus der Vermietung erzielen.

Damit sich ein spürbarer Effekt erzielen lasse, seien allerdings strikte Mietpreiskontrollen notwendig. Zudem gehen die Betroffenen neue Wege, um die Mietpreiskontrollen zu umgehen. So wandeln sie beispielsweise Mietwohnungen in Eigentumswohnungen um. Mietpreisregulierungen bringen laut DIW aber noch weitere unerwünschte Effekte mit sich: Sie machen es unattraktiv, neue Wohnungen zu bauen und alte Wohnungen zu renovieren. Infolgedessen kommt es zu einem Rückgang des Angebots auf dem Mietmarkt.

Für die Studie untersuchten die Verantwortlichen zum einen die Verteilung der Mietbelastung und Mieteinahmen nach Einkommensgruppen auf Basis der Daten der Luxemburger Einkommensstudie. Zum anderen sahen sie sich die Entwicklungen von Ungleichheit und Mietpreisregulierung in 16 OECD-Ländern seit 1900 an. Dabei fanden sie auch heraus, dass die Einkommensungleichheit nach der Einführung der Mietpreiskontrollen in der Nachkriegszeit zwar sank, in den 1970er Jahren aufgrund der Deregulation des Mietmarktes sowie weiteren Faktoren aber stark anstieg.

Quelle und weitere Informationen: diw.de
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Studie: „Die familienfreundlichsten Städte Deutschlands“

Die familienfreundlichste Stadt in Deutschland 2022 ist laut des Portals „savoo“ Berlin, gefolgt von Nürnberg und Münster. Für die Befragung hat das Portal in 30 Städten Faktoren wie die „Anzahl der Ärzte“, die „Kriminalitätsrate“ und die „Anzahl der Parks“ aber beispielsweise auch die „Anzahl der Kitas“, den „durchschnittlichen Stundenlohn für einen Babysitter“ und die „durchschnittliche Miete für eine 3-Zimmer-Wohnung“ untersucht.

In Berlin gibt es laut Studie unter anderem besonders viele kinderfreundliche Aktivitäten, Restaurants und Parks. Nürnberg überzeugt mit einer bezahlbaren Kinderbetreuung, einer niedrigen Kriminalitätsrate sowie derselben Anzahl an Ärzten wie in Berlin. Münster kann ebenfalls mit einer bezahlbaren Kinderbetreuung punkten. Außerdem gibt es dort vielen Ärzte und die Kriminalitätsrate ist niedriger als in Städten wie Berlin, Köln und Hamburg.

Neben den besten hat das Portal „savoo“ aber auch die im Hinblick auf die Familienfreundlichkeit schlechtesten Städte ermittelt. Dabei handelt es sich um Augsburg, Leipzig und Chemnitz. Die Verantwortlichen führen dies in Augsburg unter anderem zurück auf die geringe Anzahl der Kitas, in Leipzig auf niedrige Löhne und eine hohe Kriminalitätsrate sowie in Chemnitz ebenfalls auf niedrige Löhne, nennen aber auch die Vorzüge dieser Städte.

Quelle & weitere Informationen: savoo.de
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Umfrage: 2/3 der Deutschen zieht es aufs Land

Immer mehr Deutsche denken darüber nach, aufs Land zu ziehen. Das geht aus einer aktuellen Online-Umfrage der Innofact AG im Auftrag von ImmoScout24 unter 1.000 Befragten hervor. Die Online-Umfrage zeigt, dass zwei von drei Befragten (63 Prozent) schon mit dem Gedanken gespielt haben, weiter aufs Land zu ziehen. Dabei sind es eher Männer (66 Prozent), die es in eine ländliche Region zieht als Frauen (knapp 60 Prozent). In Bezug auf die Altersgruppen denken besonders 18- bis 29-Jährige und 30- bis 39-Jährige über diesen Schritt nach.

Doch was erhoffen sich die Befragten von einem Umzug aufs Land? Auch das haben die Verantwortlichen in der Online-Umfrage ermittelt. Dabei gaben 72 Prozent der Befragten an, dass sie sich dadurch mehr Ruhe versprechen. Außerdem finden 2/3 der Befragten die Nähe zur Natur gut und 63 Prozent gefällt die Möglichkeit, einen Garten zu haben. Neben den Vor- sehen die Befragten aber auch einige Nachteile. Zu diesen zählen längere Anfahrtswege zur Arbeit, weniger Einkaufsmöglichkeiten und weniger kulturelle Angebote.

Die Ergebnisse der Online-Umfrage decken sich laut den Verantwortlichen auch mit anderen Daten von ImmoScout24. Diese zeigen unter anderem, dass die Nachfrage nach Einfamilienhäusern von Januar 2020 bis Januar 2022 um mehr als 31 Prozent gestiegen ist. Auch Eigentumswohnungen werden stärker nachgefragt (+ 20 Prozent). Zudem ist es Käufern von Eigentumswohnungen in den vergangenen zwei Jahren zunehmend wichtiger geworden, einen Balkon (+ 19 Prozent) oder einen Garten zu haben (+ 23 Prozent). Diese Entwicklungen führen die Verantwortlichen auf die Corona-Pandemie zurück.

Quelle: immobilienscout24.de
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Analyse: Studenten zahlen fürs Wohnen immer mehr

Studierende müssen für ihre WG-Zimmer immer tiefer in die Tasche greifen. Die durchschnittlichen Wohnkosten betragen aktuell 414 Euro pro Monat. Bisher bewegte sich der durchschnittliche Zimmerpreis zwischen 389 und 400 Euro pro Monat. Spitzenreiter bei den Wohnungspreisen für ein WG-Zimmer bildet München: In der bayerischen Landeshauptstadt zahlen Studierende für ein WG-Zimmer aktuell 680 Euro pro Monat, zuletzt waren es noch 650 Euro pro Monat (rund 4,62 Prozent mehr).

Neben Hamburg müssen Studenten auch in Frankfurt am Main, Berlin und Hamburg tief in die Tasche greifen. Teurer geworden sind die WG-Mieten aber beispielsweise auch in Tübingen, Heidelberg und Münster und Freiburg. Dort zahlen Studierende aktuelle durchschnittliche Mieten von 395 bis 464 Euro pro Monat. Zudem ist auch weiterhin mit einem Preisanstieg zu rechnen. Zumindest sagen das die Verantwortlichen der Analyse der GBI Holding AG, WG-gesucht.de und des Moses Mendelssohn Instituts (MMI) voraus.

Grund dafür seien die Entwicklungen aufgrund der Corona-Pandemie: Viele Studierende haben sich erst spät für eine Bleibe am Hochschulstandort entschieden. Dieser Last-Minute-Effekt habe unter anderem zu einem Preisanstieg am Jahresende geführt. Wegen der Corona-Pandemie seien auch einige Studierende dazu gezwungen ihr Studium zu verlängern. Für neue Studierende werde das Angebot daher zusätzlich verknappt. Da die Bafög-Wohnkostenpauschale derzeit bei 325 Euro pro Monat liegt, sieht Dr. Stefan Brauckmann, Geschäftsführender Direktor am MMI, die Entwicklungen kritisch: „Hier muss dringend Abhilfe durch mehr günstige Angebote sowie passgenaue Unterstützung der jungen Menschen geschaffen werden. Ansonsten entscheidet noch mehr als bisher das Elterneinkommen über Hochschulort und spätere Beschäftigungsperspektiven.“

Quelle und weitere Informationen: moses-mendelssohn-institut.de
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Auswertung: BBSR untersucht Wiedervermietungsmieten

Die Wiedervermietungsmieten inserierter Wohnungen in Bestandsimmobilien sind 2021 um 3,5 Prozent auf durchschnittlich 9,29 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Dies geht aus einer Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hervor. Das BBSR hat dabei allerdings erhebliche Unterschiede zwischen den Städten festgestellt.

Die höchsten Wiedervermietungsmieten sind in den Städten München (18,92 Euro pro Quadratmeter), Stuttgart (14,33 Euro pro Quadratmeter) und Frankfurt am Main (14,01 Euro pro Quadratmeter) zu verzeichnen. Bei den Landkreisen weisen München (15,60 Euro je Quadratmeter), Starnberg (14,20 Euro je Quadratmeter) und Fürstenfeldbruck (14,16 Euro je Quadratmeter) die höchsten Wiedervermietungsmieten auf.

In kreisfreien Großstädten wurden 2021 Wiedervermietungsmieten von durchschnittlich 10,63 Euro je Quadratmeter erfasst. Besonders in den Metropolräumen München, Stuttgart, Hamburg, entlang der nordrhein-westfälischen Rheinschiene und im Rhein-Main-Gebiet sowie im Umland der genannten Städte/Regionen werden hohe Mieten fällig. Auch am Alpenrand und in der Bodenseeregion sind die Mieten laut BBSR überdurchschnittlich hoch.

Quelle und weitere Informationen, auch zu Bestandsmieten: bbsr.bund.de
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Paper: Forscher untersuchen Renditenentwicklung

Immobilien in Großstädten haben in den vergangenen 150 Jahren weniger Rendite abgeworfen als Immobilien in kleineren Städten. Das geht aus dem „ECONtribute Discussion Paper No. 31“ hervor, veröffentlicht von einem Team um den Ökonom Prof. Dr. Moritz Schularick, Mitglied des Exzellenzclusters „ECONtribute: Markets & Public Policy“ an der Universität Bonn.

Das Team untersuchte nicht nur die Renditen in internationalen Metropolen wie London, New York oder Tokio, sondern auch die Entwicklung in deutschen Städten wie Berlin, Frankfurt oder Hamburg. Dabei kommen sie zum Schluss, dass die Gesamtrenditen in den untersuchten Großstädten in den vergangenen 150 Jahren durchschnittlich etwa ein Prozent weniger betrugen als im Rest des Landes.

Doch was ist der Grund dafür? Die Forschenden führen unter anderem an, dass die Mieten – in Relation zu den Kaufpreisen – außerhalb der Ballungszentren höher seien. Die Mieteinnahmen und deren konstante Entwicklung seien entscheidend für hohe Renditen. Das vollständige Paper können Interessenten unter econtribute.de kostenlos abrufen.

Quelle: econtribute.de
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Umfrage: Verbraucher befürchten Belastungen durch gestiegene Energiepreise

62 Prozent der Verbraucher befürchten, dass die gestiegenen Energiepreise sie stark belasten werden. Das geht aus einer Umfrage von Kantar im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) hervor. Zudem wollen laut Umfrage 71 Prozent der Verbraucher nicht, dass zahlungsunfähigen Kunden mit geringem Einkommen bis Ende April 2022 der Strom oder das Gas abgestellt wird. Bei der Telefonbefragung wurden rund 1.000 Interviews geführt.

Die Verbraucherzentrale kommt zu folgendem Schluss: „Das ist ein klarer Auftrag an die Bundesregierung, endlich zu handeln. Sofortmaßnahmen wie das Aussetzen von Strom- und Gassperren sind zwingend notwendig, um einkommensschwachen Haushalten in dieser Krise beizustehen“, sagt Thomas Engelke, Teamleiter Energie und Bauen des vzbv.

Laut einer Untersuchung des vzbv bedeuten die gestiegenen Energiepreise beim Strom Folgendes: Ein Stromverbrauch von 3.500 kWh führe zu jährlichen Mehrkosten von bis zu 1.654 Euro gegenüber Bestandskunden. Gaskunden zahlen laut vzbv ebenfalls mehr. Bei einem Gasverbrauch von 20.000 kWh sei mit jährlichen Mehrkosten von bis zu 3.782 Euro zu rechnen. Die Zahlen stammen unter anderem aus Preisdatenblättern der Grundversorger der 14 bevölkerungsreichsten Städte Deutschlands über 500.000 Einwohner und eigenen Berechnungen des vzbv.de.

Quelle und weitere Informationen: vzbv.de
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Baufi-Barometer: Lust aufs Eigenheim ungebrochen

Die Deutschen investieren trotz der stark gestiegenen Immobilien- und Grundstückspreise immer noch gerne in ein Eigenheim und die Zahl der Darlehensverträge hält sich „auf konstant hohem Niveau“. Zu diesem Schluss kommt die ING Deutschland aufgrund des Baufi-Barometers. Dabei wurden anhand der Frage „Wie finanziert Deutschland“ auf anonymisierter Basis die Baufinanzierungsdaten der ING-Kunden von 2016 bis 2021 ausgewertet.

Die ING Deutschland hat dabei unter anderem herausgefunden, dass das durchschnittliche Darlehensvolumen von 2016 auf 2021 um 40 Prozent gestiegen ist, und zwar von 251.000 auf 348.000 Euro. Die höchsten Kredite werden mit durchschnittlich 449.000 Euro dabei in Bayern ausgezahlt, die niedrigsten mit durchschnittlich 236.000 Euro im Saarland. Diese Entwicklung führt die Bank auf die gestiegenen Preise hervor.

Diese und weitere Ergebnisse gehen aus dem Baufi-Barometer hervor. Die ING Deutschland gewährte 2021 (bis Ende November) rund 56.500 Darlehensverträge. 2020 verzeichnete die Bank rund 56.900, 2019 rund 45.400, 2018 rund 52.300, 2017 rund 49.500 und 2016 rund 55.300 Darlehensverträge.

Quelle und weitere Informationen: ing.de
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Entwicklung: Mieten sind laut Haus & Grund bezahlbarer geworden

Der Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland hat in einer Untersuchung herausgefunden, dass die Mieten zwischen 2015 und 2020 für Lohnempfänger bezahlbarer geworden sind. Für die Untersuchung hat der Eigentümerverband unter anderem die Steigerung der Löhne den Steigerungen der Bestandsmieten und Neuvertragsmieten gegenübergestellt.

Während die Löhne im Erhebungszeitraum durchschnittlich um 11,3 Prozent gestiegen sind, stiegen die Bestandsmieten laut Haus & Grund durchschnittlich um 6,0 und die Neuvertragsmieten um 6,6 Prozent. Die Bestandsmieten sind nur in 4, die Neuvertragsmieten nur in 55 der 401 untersuchten Kreise weniger bezahlbarer geworden.

Jedoch sind für die Untersuchungen die durchschnittlichen Bruttoarbeitsentgelte von sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten herangezogen worden. Der Verband schlussfolgert daher aus seinen Untersuchungen selbst, dass sich staatliche Maßnahmen für eine bessere Bezahlbarkeit des Wohnens vor allem auf Alleinerziehende, Rentner und Studenten konzentrieren sollten.

Quelle: hausundgrund.de
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Studie: Investoren für mehr Nachhaltigkeit

Immobilieninvestoren in Europa wollen den Immobilienbestand künftig nachhaltiger ausrichten. In Deutschland planen 73 Prozent der befragten Immobilieninvestoren die Investition in die nachhaltige Sanierung ihrer Bestände, in Frankreich sind es 72 Prozent und in Großbritannien 57 Prozent.

Darüber hinaus ist ihnen auch wichtig, dass die Immobilien über ein entsprechendes Nachhaltigkeitszertifikat verfügen. Darauf achten in Frankreich 79 Prozent, in Großbritannien 70 Prozent und in Deutschland 60 Prozent der Immobilieninvestoren.

Diese und weitere Ergebnisse gehen aus der „Investitionsklima-Studie II/2021: Immobilienmärkte im Zeichen der Transformation“ der Union Investment Real Estate GmbH hervor. Für die Umfrage zur Studie sind von November 2021 bis Januar 2022 insgesamt 150 Immobilienunternehmen und institutionelle Immobilieninvestoren in Deutschland, Frankreich und Großbritannien vom Marktforschungsinstitut Ipos befragt worden.

Quelle und weitere Informationen: realestate.union-investment.com
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